Sonntag, 23. September 2012

Die Welt erklärt für Dummies

Von einer Website, die erklären will, dass nicht alle Muslime den ganzen Tag nur amerikanische und deutsche Botschaften angreifen und niederbrennen (http://www.avaaz.org/de/7_things_you_should_know_global/?bAlUFab&v=18132):

Eine sehr hilfreiche Zusammenfassung, wie ich finde.

Samstag, 22. September 2012

I am in love !?

Gestern Abend war ich mal wieder im Werk 2, nach einer gefühlten Ewigkeiten mal wieder auf einem Konzert in Leipzig. Leider haben wir den Hauptact verpasst - hier scheint es doch tatsächlich pünktlich loszugehen - aber die letzte Band, "I am in love", haben wir noch gesehen, gehört, erlebt.

Vier Personen auf der Bühne, alle seltsam angezogen. Drummer, Bassist, eine gefärbte Blondine am Synthesizer und der Sänger, der zwischen Trommeln, Synthesizer und Micro herumhampelt. Besonders der Junge mit dem Bass und der Frontmann wirken ziemlich ulkig, in hautengen grauen Hosen und Hemd drüber sehen sie einfach urkomisch aus. Wenn sie Mädels wären, würde man sie gern darauf hinweisen, dass zur Leggins ein Rock gehört. Aber eine Stimme hat er, der Frontmann. Und wenn er dann versucht ein paar Brocken Deutsch zu reden und zum dritten Mal darauf hinweist, dass man seinen Merch kaufen soll, vergisst man auch, dass er sich bewegt, wie ein Spastiker auf der Bühne. Das Publikum ist leider etwas dürftig, aber die Band zeigt sich unbeeindruckt, nutzt diese Situation sogar aus. Der Sänger schnappt sich eine Trommel und stellt sie einfach mitten im Publikum auf und drischt drauf ein oder er spaziert mit seiner Wahnsinnsstimme und einem kabellosen Mikro einfach mal quer durchs Publikum. Musik zum Anfassen. Und dann steht er wieder auf der Bühne und meint nur: "Dance." und kracht Lieder heraus wie "I want you" oder der krönende Abschluss (sehr gut mitgedacht, dass bis zum Finale aufzuheben) "Call me an animal". Richtig guter Pop, sehr zu empfehlen die Jungs und Mädels. Und keineswegs nur für Verliebte.

Hier zwei Kostproben.





Freitag, 21. September 2012

Meine Lego-Superhelden und ich

Mein Bruder hat sich heute morgen in einen Kurzurlaub verkümelt, hat mir aber vorher noch ein Geschenk dagelassen. Und so brauche ich in dem großen Haus, wo immer wieder die Heizung ausfällt, keine Angst mehr zu haben, denn jetzt habe ich drei tapfere Helden an meiner Seite.


Darf ich vorstellen? Herr Haarersatz, Herr Blechdose und Herr Feinsinn. 


Herr Haaransatz ist der tapferste aller drei, er schreitet mutig voran, so dass sein weißer Umhang von seinen schnellen Bewegungen hinter ihm her weht. Er hat einen roten Stern auf dem Helm und so kämpft er, getreu seiner Weisung gegen den Großkapitalismus und für die Weltrevolution. Sein blaues Visier sorgt für den nötigen Durchblick - mit einem speziell entwickelten Röntgenblickmodus kann er alle versteckten Bankerboni aufspüren. Leider hat er ein Problem - er kann sein Toupet nicht unter dem Helm tragen, da es eine teure Spezialanfertigung ist und die Föhnwelle zerstört würde. So muss er stets das fragile Haarteil mit sicher herum tragen, was seine Handlungsfähigkeit als Weltretter etwas einschränkt.

Auch Herr Blechdose kämpft für die Befreiung der Unterdrückten dieser Erde. Mit seinem Laserschwert ist er überall da zur Stelle, wo ein guter Techniker gebraucht wird - ob nun der Bus in Oberisling wegen einer Panne stehen bleibt oder in der Unimensa die Fritteuse streikt. Im Dienste der Bürger, könnte man sagen. Seine schwarze Technikermontur wird ihm aber leider des öfteren zum Verhängnis, da er eher als Gehilfe böser Mächte verkannt wird, statt dass man in ihm den netten jungen von nebenan erkennt. Er hat bereits versucht, durch ein französich anmutendes Barrett im Bohemien-Stil seiner Gestalt etwas mehr Lcokerheit zu verlangen - das Teil hat ihn eine Unsumme gekostet, da es aus feinster nordindischer Alpakawolle von blinden tibetischen Bergmönchen handgefilzt ist und mit der Farbe pazifischer Tintenfische duch Ureinwohner erst kürzlich entdeckter tropischer Inseln eingefärbt und schließlich durch einen namhaften französischen Designer importiert, für die Alltagstauglichkeit umgeschneidert und auf seinen Kopf angepasst wurde. Jedenfalls scheiterte auch dieser Versuch, etwas legerer daher zu kommen, zudem hat er seine unbezahlbare Kopfbedeckung schon mehrfach mit seinem roten Laserstrahl angesengt, als er vergeblich versucht hat, einen Wasserrohrbuch durch ein neu verschweißen der Zuleitungen zu beheben.

Herr Feinsinn will diese Welt mit Pinsel und Farbe retten, er ist der Streetart-Künstler der Superhelden. Er verschönert alles, was nicht verschönert werden muss und bringt überall, wo es Sinn macht oder auch nicht, ein Graffitti an. Dabei ist er darauf bedacht, stets das Schöne eines Ortes, die Einzigartigkeit und Ästhetik herauszukehren. Ein Künstler wie er ist natürlich, auch wenn er gern mehr Fans hätte, ganz darauf angewiesen, in Anonymität zu arbeiten. Das schließt zum einen sehr zu seinem Leidwesen, auch weibliche Fans davon aus, ihm nachzustellen, zum anderen muss er diesen lächerlichen Hut aus Pappmaché tragen, der inzwischen zu seinem Markenzeichen geworden ist. Welcher schlaue Kopf, welches unsagbare Talent mögen sich unter dem vorgetäuschten Metallantennen verbergen? Die Welt wird es vermutlich nie erfahren.

 

Dienstag, 18. September 2012

Wien nach Regensburg und ein Fazit

Die letzte Etappe der Rumänien-Tour


Wir frühstückten in einem Wiener Kaffeehaus ein traditionelles Wiener Frühstück und brachen dann auf, um zur Autobahn Richtung Linz zu gelangen. Wir standen eine Weile an einer Tankstelle und sprachen wirklich jeden an, der anhielt. Die meisten mussten leider nicht weit oder wollten uns aus anderen Gründen nicht mitnehmen. Immerhin waren wir jetzt nur noch zu zweit, das war einfacher. Eine Dame, die mit ihrem Sohn unterwegs war, antwortete schließlcih: „Ja, mein Sohn hat schon gemeint, ich soll sie mitnehmen.“ Als sie vom Bezahlen wieder herauskam, stiegen wir ein. Sie brachte uns nicht nur nach Linz, sondern bis an eine Raststätte kurz nach Linz. Dort standen wir ziemlich lange. Wir dachten gerade darüber nach, von der Raststätte zur Tankstelle zu wechseln und dort Leute anzusprechen, da hielt jemand an. Mein Erasmus-Kollege ging gleich auf der Auto zu und überrumpelte den Fahrer etwas. Es stellte sich heraus, dass dieser eigentlich nur für eine Telefonkonferenz angehalten hatte. Wie dem auch sei, er räumte uns seine Sitze frei, ließ uns einsteigen und führte seine Konferenz, bevor er losfuhr. Eigentlich musste er nicht wirklich in unsere Richtung, aber schließlich fuhr er uns bis Regensburg und setzte uns nahe der Stadtmitte ab. Wir nahmen einen Bus Richtung meiner Wohnung und waren kurz vor sieben da. Der Tag wurde noch gekrönt von einem Essen im Orkan – immer wieder extrem lecker – und einer kleinen Abschiedsfeier für eine Freundin, die ins Auslandssemester ging. 



Was ist nun mein Fazit zu der ganzen Autostopgeschichte? Es ist definitiv eine interessante Art zu reisen und ich werde es wohl mal wieder machen. Das wichtigste dabei ist wohl Geduld und zu schüchtern sollte man auch nicht sein. Man muss einfach auf die Leute zugehen und fragen, denn das kostet ja bekanntlich nichts und wenn man den Mund nicht aufkriegt, wird man wohl kaum mitgenommen. Ein relativ gepflegtes Äußeres hilft auch. Wenn man in durchlöcherten Jeans und Bundeswehrparka am Straßenrand steht, sind die Chancen, denke ich, geringer, als wenn man „ordentlich angezogen“ ist und ein Trekkingrucksack mach mehr her als ein zusammengeschnürtes Bündel Habseligkeiten. Einen möglichst seriösen Eindruck zu machen ist wohl einer der wichtigsten Punkte. Man trifft auf ganz unterschiedliche Menschen unterwegs, es ist spannend und zuweilen horizonterweiternd, sich ihre Geschichten anzuhören. Man muss aber auch mit Leuten klarkommen, deren politische Ansichten man vielleicht nicht teilt, aber wenn man in ihrem Auto sitzt, sollte man sich schon größtmöglich in Toleranz üben.
Es ist definitiv eine sehr billige Art zu reisen. In Rumänien gaben wir noch immer einen kleinen Obulus, weil das dort so üblich ist, ab Budapest dann nicht mehr. Natürlich muss man Ausweichmöglichkeiten haben. Wenn es zu nass, zu kalt oder dunkel wird, sollte man überlegen, irgendwo zu übernachten oder einen Zug zu nehmen. Und man muss eben sehr viel Geduld haben und für eine längere Strecke entsprechend Zeit einplanen, da man durch die zuweilen langen Wartezeiten natürlich nicht so schnell vorankommt wir mit dem Bus oder dem Zug.
Ich würde es gern mal wieder machen. Trotzdem, auch wenn ich gesehen habe, dass es relativ ungefährlich ist, würde ich es nicht allein machen. Andererseits, wenn sich mal die Möglichkeit bietet für eine kleiner Strecke – warum auch nicht. Ich würde es wohl von der jeweiligen Situation abhängig machen, einfach davon, ob ich mich selber sicher fühle oder auch nicht.

Cluj nach Wien - sonnig bis regnerisch

Die vierte Etappe der Rumänien-Reise


In Cluj übernachtete ich bei einer Freundin, die mit mir Erasmus gemacht hatte und noch den Schlüssel zu ihrer alten Wohnung besaß. Dort schliefen wir also und der Plan war, früh aufzustehen und zeitig an der Ausfallstraße Richtung Oradea zu stehen, um loszutrampen. Wir waren zu dritt und wussten, dass das ein wenig schwierig werden würde, aber wir wollten es versuchen. Schließlich schafften wir es irgendwie um 8.15 Uhr in der Nähe einer riesigen Mall zu stehen und hielten Schild und Daumen raus. Jemand hielt an und wir wurden bis Huedin mitgenommen. Der Mann war Ungarn, ich unterhielt mich zunächst auf Rumänisch mit ihm, dann aber musste die Freundin, bei der wir übernachtet hatten, das Gespräch übernehmen. Sie war Wienerin und sprach gut Ungarisch, denn ihr Vater war Ungar. Der Mann erzählte ihr unter anderem, dass Deutsche nicht mochte. Wir fühlten uns gleich besser, als wir das erfuhren... In Huedin ließ er uns raus und wir versuchten es weiter. Ziemlich schnell hielt ein Lieferwagen an, der aber nur Platz für zwei hatte, also blieb ich zurück. Schnell hielt ein weiterer Lieferwagen an, der unterwegs ein paar Sachen ablieferte und mich schließlich bis ins Zentrum von Oradea brachte. Von dort nahm ich nach einem Telefonat mit den anderen die Straßenbahn – in Ermangelung eines Fahrkartenkiosks fuhr ich schwarz – um an der Endhaltestelle meine Kollegen zu treffen. Die Linie endete leider eine Haltestelle zu früh und ich musste noch ein paar Minuten laufen, aber dann waren wir wiedervereint. Wir standen nur kurz an der Straße Richtung ungarischer Grenze, da hielt ein altes Wohnmobil. Sie hätten eigentlich nicht viel Platz, meinte das ungarische Pärchen, aber nachdem ein paar Sachen zur Seite geräumt waren, konnten wir uns auf der Bank hinten niederlassen – ohne Anschnallgurte und ohne alles. Eigentlich sehr bequem, dennoch ein wenig eingequetscht und deshalb schliefen mir irgendwann die Füße ein und meine Beine schmerzten. Aber das war kein Problem, wir kamen immerhin bis Budapest in einem Zug. Außerdem waren es super interessante Menschen, sie hatten einen Biohof in Westungarn. Die Frau, die fließend Deutsch sprach, erzählte uns von Permakulturen und biodynamischen Anbau und von ihrem Leben im Winter in Höhlen auf La Gomera. Es machte Lust, auch mal ohne Geld und total unabhängig von allem zu leben, es war wirklich eine Quelle der Inspiration, was Leben noch so alles bedeuten kann. In der Stadtmitte wurden wir herausgelassen, suchten noch eine Weile nach der Autobahnauffahrt und fuhren mit der Straßenbahn ein Stück. Es war kein guter Platz zum Trampen. Unterwegs hatte sich sich das Wetter deutlich geändert - von zunächst noch strahlend blauem Himmel in Rumänien über Nieselregen eine Stunde vor Budapest zu beharrlichem Dauerregen in Budapest. Jetzt standen wir also im Regen und warteten. Schließlich hatte unser Freund als erstes Glück – zwei Deutsche wollten ihn bis kurz vor Wien mitnehmen, aber sie hatten eben nur Platz für eine Person. Die Österreicherin und ich blieben stehen und warteten. Unsere Schilder, auf denen Wien / Bécs (der ungarische Name für Wien) oder A und zum Schluss Györ stand, durchweichten immer mehr und auch wir waren triefend nass. Nach bestimmt eineinhalb Stunden gaben wir auf. Wir wollten den Zug nehmen. Wir überlegten noch, dass wir vielleicht mal unseren Freund kontaktieren sollten, als die Wienerin feststellte, dass sein Handy in seiner Jackentasche war – und die Jacke hatte sie sich geliehen, da er ja im trockenen Auto saß und wir noch ein Weilchen im Regen stehen mussten. Wir überlegten, wie wir ihn kontaktieren könnten und kamen darauf, dass wir ihm eine Email schreiben sollten. Wir kauften ein Ticket nach Wien, gingen kurz ins McDonalds am Keleti-Bahnhof, da es dort kostenloses W-Lan gab und stiegen in den Zug. Meiner Freundin fiel noch ein, dass wir ihm vielleicht die Handynummer schicken sollten und sie rief ihren Bruder an, damit der das über Facebook tat. Und tatsächlich, irgendwann klingelte das Telefon und er rief an. Er war ihn Wien, er würde zum Bahnhof kommen. Wir gingen dann gleich zu unserer Freundin nach Hause und schliefen zu dritt in ihrem Bett. Für mich gab es keine Stadttour in Wien, denn am nächsten Morgen wollten wir aufbrechen, um das restliche Stück nach Regensburg zu schaffen.

Mittwoch, 12. September 2012

Angekommen in Cluj

Die dritte Etappe der Rumänien-Reise

Ich bin gestern Nacht mit dem Nachtzug aus Bukarest nach Cluj gefahren. Im Archiv hatte ich schon alles durch und war wenig motiviert, noch viel mehr zu machen - nach sechs Stunden mit rumänischen Texten im kommunistischen Stil war ich einfach zu fertig, um noch irgendwas aufzunehmen. Ich hatte alle bestellten Akten durchgearbeitet und machte Feierabend. Doch was nun? Ich hatte ja einen weiteren Tag fürs Archiv eingeplant und nun war schon fertig, konnte also eigentlich auch nach Cluj fahren, einen Tag eher als gedacht. Dort noch meinen Sprach-Tandem-Partner treffen und ein wenig Rumänisch und Deutsch schwätzen, und natürlich die zwei Erasmus-Studenten, die gerade ebenfalls in der Stadt waren.
Ich hatte noch zwei Stunden, bis der Zug abfahren würde und so beschloss ich, zum Bahnhof zu laufen. Ich hielt noch einmal für ein paar Fotos an und schaute in eine Buchhandlung, dann war ich am Bahnhof und kaufte ein Ticket. Der Zug hatte bereits eine Stunde vor Ankunft eine angezeigte Verspätung von 10min, das weitete sich scheibchenweise bis 50min aus, als er schließlich einfuhr. Ich stand vor der großen Anzeigetafel und wartete, dass das Gleis angezeigt würde und las Anna Gavalda (ich berichtete...). Neben mir hätte Elvis vorbeilaufen können, ich war total gebannt von dem Buch. Und schaute immer mal erschrocken auf, ob auch niemand diesen abwesenden Zustand nutzte und mich beklaute, ich war ja immer noch in Bukarest und nach dem Vorfall in Varna auch etwas vorsichtiger.

Sonnenaufgang in Transilvanien - kurz vor Ankunft des Zuges in Cluj

Ich kam morgens um halb sieben in Cluj an und lief erstmal durch die Stadt. Ich genoss das Schlendern durch die Straßen. Ich liebe den Moment, wenn die Stadt erwacht und genau diesen Moment erlebte ich mal wieder.




Als ich bei meiner Erasmus-Mitstudentin und Freundin vor der Tür stand und sie anrief, um mich hereinzulassen, freuten wir uns beide sehr über das Wiedersehen. Sie hatte erst abends mit mir gerechnet. Schön, wieder in Cluj zu sein!

Montag, 10. September 2012

Vom Allgäu nach Bukarest

Die zweite Etappe der Rumänien-Reise


Ich habe in meinem eigentlich recht schönem Hotelzimmer keinen guten Schlaf gefunden, ich bin ja vor Reisen immer etwas aufgeregt, und noch dazu zu wenig. Es hat aber dann alles geklappt, ich bin früh halb sechs durch die düstere Stadt getappt und war zu früh am Busbahnhof, bin dann zum Flughafen gefahren und war wiedermal viel zu früh da. Eineinhalb Stunden, das ist eigentlich schon ziemlich wenig für meine Verhältnisse, die ich immer extra Zeit einrechne, „falls unterwegs was schief geht“.

Der Flieger über Traumlandschaften und Wattewölkchen, dazu noch die tiefstehende Sonne – Perfektion aus einem 20-mal-30-cm-Guckloch. Dazu Anna Gavalda, die ich mit „Alles Glück kommt nie“ lieben gelernt habe. Jetzt lese ich „Zusammen ist man weniger allein“ und ärgere mich, dass es nicht viel mehr Bücher von ihr gibt. Den Band mit Erzählungen habe ich auch schon durch. Ich versuche mich immer zu stoppen und das Buch immer mal wieder wegzulegen, denn wenn ich es weiter in dem Tempo verschlinge, habe ich es heute Abend durch. Und das wäre schade. Ich möchte es noch herauszögern.



In Bukarest angekommen habe ich erst einmal meinen für teuer Geld bei Wizzair erstandenen Shuttle-Bus in die Stadt verpasst, weil ich an der falschen Stelle stand und habe dann nach einer Ewigkeit warten doch den normalen Linienbus genommen. Dann das Hostel gesucht und gefunden – liegt in einer netten Gegend voll von ehemals schönen Villen und Einfamilienhäusern, die nun zum großen Teil sehr heruntergekommen sind oder gerade super protzig wieder herausgeputzt werden. Ich muss morgen mal das Haus mit den goldenen griechischen Säulen fotografieren. 

Kaum war ich im Hostel bin ich ins Archiv gesprintet und saß eineinhalb Stunden vor einem Mikrofichelesegerät – ganz schön anstrengend. Leider auch nicht ganz das Erhoffte dabei, dennoch immer wieder spannend. Geschichte ist schon irgendwie das richtige für mich. Ich war ein bisschen genervt von den handgeschriebenen Notizen auf schlecht lesbaren Mikroaufnahmen und einem verdreckten Anzeigegerät. Ich hatte gerade eine Akte vor mir, die ein Informant der Staatssicherheit über das rumänische Exil geschrieben hat. An den Rand war handschriftlich folgendes gekritzelt:

Adrese și nume găsim și în materiale publice 
– Așteptam informații secrete!

Adresse und Name finden wir auch in öffentlichen Materialen
 – Wir erwarten Geheiminformationen!

Witzig, dass man das einem Geheimdienstinformanten erst erklären muss...

Sonntag, 9. September 2012

Sonntag, strahlend blauer Himmel, im Allgäu

Die erste Etappe der Rumänien-Tour


Ich habe einen Wizzairflug gebucht nach Rumänien, weil Bahn zu teuer, zu kompliziert und zu langwierig war und die Lufthansa bei kurzfristigen Flügen immer ziemlich viel Geld will. Der Flug jetzt ist ein Schnäppchen - der Haken an der Sache - ich fliege vom Allgäu-Airport. Und der ist, auch wenn er bei manchen Billigfliegern als München-West bezeichnet wird, leider sehr sehr weit weg von München (so wie "Frankfurt"-Hahn und Frankfurt). Also habe ich mich entschieden, einen Tag eher hinzufahren, ein Hotelzimmer zu buchen und dann von Memmingen aus zum Flughafen zu starten. Da gibt es einen Bus, das ganze dauert angeblich eine Viertelstunde. Ist immer noch weit billiger als Lufthansa.
Deswegen bin ich heute nach kurzem Aufenthalt in meiner Regensburger Wohnung zum Bahnhof geradelt, einen Rucksack mit meinem Reisegepäck auf dem Rücken und bin nach Memmingen gefahren, 3 Stunden und 14 Minuten von Regensburg aus. Da habe ich mich, als ich am Bahnhof ankam, zunächst geärgert, so früh aufgebrochen zu sein, denn ich habe natürlich auch die Hälfte vergessen, und die Stadt machte zunächst keinen guten Eindruck. Dann hat es sich aber doch gelohnt - ein hübsches Städtchen mit ganz vielen ganz alten Gebäuden. Ich hatte sogar mal wieder Lust, ein bisschen zu fotografieren. Die erste Etappe ist also geschafft. Morgen muss ich dann sehr früh raus und 6.08 den Flughafenzubringer erwischen, 8.00 Uhr geht dann mein Flug und gegen Mittag bin ich in Bukarest.

Hier ein paar Bilder:

Kein Wölkchen und ein Wahnsinnsblau

Eine Nervenkeksbäckerei!?

Der Kirchturm der evangelischen Kirche in Memmingen

Ein Stadtheiliger

Eine Figur in der evangelischen Kirche

Freitag, 7. September 2012

Plans, replanned.

Vier Ziele in vier Wochen, mein Leben bleibt rasant. Aber die Zeit, bevor ich am Schreibtisch sitze und jeden Tag höchstwertvolle Gedanken in die Tastatur hacke, will genutzt sein. Deswegen geht es nochmal los, bevor es ernst wird.

 1. Bukarest und zurück 

In drei Tagen sitze ich wieder im Flieger nach Bukarest, diesmal ist er klein und pink und Abflug ist am Allgäu-Airport. Das ist schon abenteurlich genug (ich war noch nie im Allgäu *zwinker* ), aber es kommt noch besser. Wenn alles klappt, treffe ich einen Erasmus-Kollegen und zurück geht es per Autostop. Das war lange geplant, hat erst nicht geklappt und ist nun spruchreif. Ich freue mich wahnsinnig darauf!

 2. Brno und eine kleine Tour de Tchèquie

 Eine liebe Freundin und Mitstudentin aus Regensburg muss ihr Auslandssemester in Brno antreten. Das ist eine wunderbare Gelegenheit, dieses Land einmal komplett zu durchqueren und sie hinzubringen, wo sie hinmuss. Vielleicht klappt es ja, auf dem Rückweg noch eine andere Freundin vom Seminar in Prag abbzuholen und ins Auto zu packen. Wäre doch großartig, nicht?

Das musste leider ausfallen, aber Tschechien bleibt ja in der Nähe... vielleicht später mal. 

 3. Rumänien in Freiburg

Eine Rumänische Bibliothek gibt es in Deutschland und die befindet sich ausgerechnet am Südwestzipfel. Und wird von älteren Rumänen geführt und hat drei Stunden pro Tag auf. Einen guten Grund hinzufahren gibt es dennoch - ich brauche Quellen für meine Masterarbeit. Also, auf nach Freiburg, soll ja sehr schön sein.

 4. Belgrad und Sarajevo

Abgesehen davon, dass ich mich wie irre auf meinen vierten Aufenthalt in Belgrad freue, sehr hoffe, meinen Couchsurfer wiederzutreffen, und einen Blick von Kalemegdan auf Donau und Sava werfen zu können, habe ich das erste Mal die Gelegenheit nach Sarajevo zu fahren. Ich bin sehr neugierig...


Eine ganz schön enge Planung, vielleicht wird das ein oder andere am Ende nicht klappen, aber im Großen und Ganzen sollte es doch funktionieren. Ein ereignisreicher Herbst liegt vor mir, denn im Oktober muss ich ja auch noch die Masterarbeit anmelden.