Dienstag, 18. September 2012

Wien nach Regensburg und ein Fazit

Die letzte Etappe der Rumänien-Tour


Wir frühstückten in einem Wiener Kaffeehaus ein traditionelles Wiener Frühstück und brachen dann auf, um zur Autobahn Richtung Linz zu gelangen. Wir standen eine Weile an einer Tankstelle und sprachen wirklich jeden an, der anhielt. Die meisten mussten leider nicht weit oder wollten uns aus anderen Gründen nicht mitnehmen. Immerhin waren wir jetzt nur noch zu zweit, das war einfacher. Eine Dame, die mit ihrem Sohn unterwegs war, antwortete schließlcih: „Ja, mein Sohn hat schon gemeint, ich soll sie mitnehmen.“ Als sie vom Bezahlen wieder herauskam, stiegen wir ein. Sie brachte uns nicht nur nach Linz, sondern bis an eine Raststätte kurz nach Linz. Dort standen wir ziemlich lange. Wir dachten gerade darüber nach, von der Raststätte zur Tankstelle zu wechseln und dort Leute anzusprechen, da hielt jemand an. Mein Erasmus-Kollege ging gleich auf der Auto zu und überrumpelte den Fahrer etwas. Es stellte sich heraus, dass dieser eigentlich nur für eine Telefonkonferenz angehalten hatte. Wie dem auch sei, er räumte uns seine Sitze frei, ließ uns einsteigen und führte seine Konferenz, bevor er losfuhr. Eigentlich musste er nicht wirklich in unsere Richtung, aber schließlich fuhr er uns bis Regensburg und setzte uns nahe der Stadtmitte ab. Wir nahmen einen Bus Richtung meiner Wohnung und waren kurz vor sieben da. Der Tag wurde noch gekrönt von einem Essen im Orkan – immer wieder extrem lecker – und einer kleinen Abschiedsfeier für eine Freundin, die ins Auslandssemester ging. 



Was ist nun mein Fazit zu der ganzen Autostopgeschichte? Es ist definitiv eine interessante Art zu reisen und ich werde es wohl mal wieder machen. Das wichtigste dabei ist wohl Geduld und zu schüchtern sollte man auch nicht sein. Man muss einfach auf die Leute zugehen und fragen, denn das kostet ja bekanntlich nichts und wenn man den Mund nicht aufkriegt, wird man wohl kaum mitgenommen. Ein relativ gepflegtes Äußeres hilft auch. Wenn man in durchlöcherten Jeans und Bundeswehrparka am Straßenrand steht, sind die Chancen, denke ich, geringer, als wenn man „ordentlich angezogen“ ist und ein Trekkingrucksack mach mehr her als ein zusammengeschnürtes Bündel Habseligkeiten. Einen möglichst seriösen Eindruck zu machen ist wohl einer der wichtigsten Punkte. Man trifft auf ganz unterschiedliche Menschen unterwegs, es ist spannend und zuweilen horizonterweiternd, sich ihre Geschichten anzuhören. Man muss aber auch mit Leuten klarkommen, deren politische Ansichten man vielleicht nicht teilt, aber wenn man in ihrem Auto sitzt, sollte man sich schon größtmöglich in Toleranz üben.
Es ist definitiv eine sehr billige Art zu reisen. In Rumänien gaben wir noch immer einen kleinen Obulus, weil das dort so üblich ist, ab Budapest dann nicht mehr. Natürlich muss man Ausweichmöglichkeiten haben. Wenn es zu nass, zu kalt oder dunkel wird, sollte man überlegen, irgendwo zu übernachten oder einen Zug zu nehmen. Und man muss eben sehr viel Geduld haben und für eine längere Strecke entsprechend Zeit einplanen, da man durch die zuweilen langen Wartezeiten natürlich nicht so schnell vorankommt wir mit dem Bus oder dem Zug.
Ich würde es gern mal wieder machen. Trotzdem, auch wenn ich gesehen habe, dass es relativ ungefährlich ist, würde ich es nicht allein machen. Andererseits, wenn sich mal die Möglichkeit bietet für eine kleiner Strecke – warum auch nicht. Ich würde es wohl von der jeweiligen Situation abhängig machen, einfach davon, ob ich mich selber sicher fühle oder auch nicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen