Samstag, 2. März 2013

Absprung mit wenig Anlauf

Mal wieder bin ich auf dem Weg nach Osten, nach Südosten, um genau zu sein. Hinter mir liegen stressige Wochen, vor mir liegen stressige Wochen, aber im Moment ist alles genau richtig. Noch habe ich es nicht geschafft, meine Wohnung unterzuvermieten, allerdings bin ich praktisch bereits zu 95% ausgezogen. Mein Fahrrad und ein paar Kisten fehlen noch. Wenn ich zurückkomme, werde ich also nicht mehr nach Regensburg gehen, sondern mich in der Urheimat niederlassen. Der Gedanke macht mir abwechselnd Angst und erscheint mir ganz reizvoll. Wie es in der Praxis aussieht, wird sich zeigen. Wenn ich komme, erwartet mich erst einmal eine Vielzahl von Kisten, die darauf wartet, in den Bestand des Hauses integriert zu werden. Noch mehr Kram. Eigentlich arbeite ich doch daran, dass es weniger wird...


Zunächst aber fast vier Wochen Südosteuropa. Eine Auszeit, eine Pause, aber auch der Wille und die Neugier zum Lernen – Intensivsprachkurs Serbisch steht an. Ich habe noch immer keine Ahnung, wo ich in Belgrad wohnen werde, was nur eine leichte Unsicherheit aufkommen ließ. Ich zwinge mich, balkanischer zu sein, und auch wenn ich meine Herkunft nicht leugnen kann, bin ich seit letztem Jahr schon sehr viel gelassener geworden. Und noch angstfreier. Allein nach Pristina? Warum nicht? Ich berichte, falls ich es schaffe, hinzukommen. Ich habe noch nichts geplant für die nächsten drei Wochenenden, ich hoffe, ich werde nicht zu platt sein, um etwas zu unternehmen. Aber es geht auch ohne Planung. Letzten Sommer der Balkantrip hat gezeigt, wie am Ende alles irgendwie funktioniert. Aber vom Fräulein aus Berlin, meiner Erasmuskollegin, weiß ich auch, dass man manchmal nicht so viel unterwegs sein sollte, sondern lieber mal ausruhen und genießen. Ich werde beides im Hinterkopf behalten und je nach Laune entweder chillen oder reisen.

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