Mal wieder bin ich auf dem Weg nach
Osten, nach Südosten, um genau zu sein. Hinter mir liegen stressige
Wochen, vor mir liegen stressige Wochen, aber im Moment ist alles
genau richtig. Noch habe ich es nicht geschafft, meine Wohnung
unterzuvermieten, allerdings bin ich praktisch bereits zu 95%
ausgezogen. Mein Fahrrad und ein paar Kisten fehlen noch. Wenn ich
zurückkomme, werde ich also nicht mehr nach Regensburg gehen,
sondern mich in der Urheimat niederlassen. Der Gedanke macht mir
abwechselnd Angst und erscheint mir ganz reizvoll. Wie es in der
Praxis aussieht, wird sich zeigen. Wenn ich komme, erwartet mich erst
einmal eine Vielzahl von Kisten, die darauf wartet, in den Bestand
des Hauses integriert zu werden. Noch mehr Kram. Eigentlich arbeite
ich doch daran, dass es weniger wird...
Zunächst aber fast vier Wochen
Südosteuropa. Eine Auszeit, eine Pause, aber auch der Wille und die
Neugier zum Lernen – Intensivsprachkurs Serbisch steht an. Ich habe
noch immer keine Ahnung, wo ich in Belgrad wohnen werde, was nur eine
leichte Unsicherheit aufkommen ließ. Ich zwinge mich, balkanischer
zu sein, und auch wenn ich meine Herkunft nicht leugnen kann, bin ich
seit letztem Jahr schon sehr viel gelassener geworden. Und noch
angstfreier. Allein nach Pristina? Warum nicht? Ich berichte, falls
ich es schaffe, hinzukommen. Ich habe noch nichts geplant für die
nächsten drei Wochenenden, ich hoffe, ich werde nicht zu platt sein,
um etwas zu unternehmen. Aber es geht auch ohne Planung. Letzten
Sommer der Balkantrip hat gezeigt, wie am Ende alles irgendwie
funktioniert. Aber vom Fräulein aus Berlin, meiner Erasmuskollegin, weiß ich auch, dass man
manchmal nicht so viel unterwegs sein sollte, sondern lieber mal ausruhen und genießen. Ich werde beides im Hinterkopf behalten und je
nach Laune entweder chillen oder reisen.
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