Freitag, 15. Juni 2012

Reiselust und Glücksgefühle


Diesen Text habe ich schon am Mittwoch, den 13. Juni geschrieben und den Nachtrag dann am Donnerstagmorgen.

Ich sitze, während ich dies hier tippe, im Zug Richtung Budapest. Es ist ein ziemlich leere, komfortabler ICE, ich habe einen Platz mit Tisch. In Linz werde ich in den Railjet umsteigen, erfahrungsgemäß ist es da ein wenig voller, aber immer noch recht bequem.
Ich bin im Moment ziemlich glücklich. Die letzten Tage waren großartig und auch die nächste Zeit verspricht einiges. Ich war mit meinen Freunden in Cluj auf dem Filmfestival und am Mittwoch vor meiner Abreise noch auf einem Konzert. Am Donnerstag habe ich zwölf Stunden gebraucht, um nach Hause zu gelangen. Ich bin von Cluj nach München geflogen, ab München mit dem ICE nach Leipzig gefahren und von Leipzig wurde ich dann von einer Freundin mitgenommen. Das Treffen mit ihr und einer anderen Freundin war sehr schön. In unserem alten Lieblingsclub sprangen wir am Samstagabend zu den Krachern unserer Jugend über die Tanzfläche. Außerdem habe ich die Tage in der Urheimat damit verbracht, Erdbeermarmelade zu kochen. Ich bin dann noch nach Regensburg gefahren und habe auch dort Freunde getroffen. In meiner kleinen Wohnung habe ich mich sofort nach dem Betreten wieder wohl gefühlt – sie ist einfach gemütlich und mein ganz persönliches kleines Reich. Dann an der Uni zu sein, meine Mädels zu sehen, mit ihnen in die Mensa zu gehen und abends ein Helles zu trinken – ich war sehr zufrieden in diesen zwei Tagen in Bayern. Und schließlich unsere Ausstellungseröffnung: Es waren nicht viele Gäste anwesend, aber doch so viele, dass es nicht peinlich leer war. Das Buffet war wie gewohnt sehr gut, die Gesellschaft sogar noch besser.
Heute morgen hat auch alles geklappt, ganz von allein bin ich morgens um sechs wach geworden, habe meine Sachen zusammengepackt und Brötchen für die Fahrt geschmiert. Ich hätte fast meine Kamera vergessen, aber weil ich auch ein Mäppchen vermisst habe, wo unter anderem meine Bahncard drin steckt, bin ich noch einmal zurück zur Wohnung gehastet und habe so auch festgestellt, dass die Kamera dort noch liegt. Das Auto habe ich bei einer Freundin abgestellt, damit sie ab und zu ein Auge darauf haben kann und dann bin ich mit dem Bus zum Bahnhof gefahren. Dort habe ich mir erstmal noch etwas zu trinken für die Fahrt, ein Gebäckstück und einen Cappuccino gekauft. Nachdem die Lebensmittelversorgung gesichert war, wollte ich noch eine Rückfahrkarte von Zagreb nach Regensburg kaufen, am Automaten, da Online-Ticket für diese Strecke nicht funktioniert. Ich habe im Internet den Nachtzug, den es auf der Strecke Zagreb-München gibt, gar nicht gesehen, konnte aber dann am Schalter noch eine SparNight-Fahrkarte bekommen. Mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht – welches auch nicht verschwand, als ich meinen Cappuccino ein paar Minuten vor Zugabfahrt noch einmal quer über den Bahnsteig kippte – stieg ich in den Zug. Da sitze ich nun und freue mich auf Budapest. Ich glaube, ich werde von Budapest mit dem Nachtzug nach Alba Iulia fahren und von dort aus weiter nach Cluj. Den Aufenthalt von vier Stunden werde ich nutzen, um eines der Themalbäder zu besuchen. Es wird wohl das Kiraly werden. Ich habe extra Handtücher eingepackt. Alte zerschlissene, die ich dann nicht weiter mit über den Balkan schleppen muss, sondern ohne schlechtes Gewissen entsorgen kann. Morgen früh kann ich mir dann in den ersten Sonnenstrahlen – ich hoffe zumindest, dass in Rumänien die Sonne scheint – Alba Iulia anschauen. Perfekt.

Nachtrag: So perfekt war es dann doch nicht. Der Zug nach Alba Iulia ging zwei Stunden nach Ankunft meines Zuges aus Regensburg. Ich konnte im Zug kaum schlafen, weil ich einen Platz im Großraumabteil hatte. Um vier Uhr nachts war ich dann in Alba Iulia, bin kurz zur Festung hochgedackelt, habe ein paar nächtliche Bilder gemacht und bin wieder zum Bahnhof. Dort ging kurz nach fünf der Zug nach Cluj. In dem habe ich dann ein wenig geschlafen, die Fahrzeit war aber auch nur zwei Stunden. Müde, aber zufrieden, war ich dann morgens kurz nach acht im Wohnheim.

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