(Ja, der Titel ist bewusst vom Auslandsblog eines Freundes gemopst.)
Da sitz ich also wieder. Die Meute ist abgereist, nach einem epischen Frühstück, hat mich mit einem vollen Bauch, ein paar Essensresten und einem wohligen Gefühl zurückgelaseen. Und es fühlt sich so gut an, so richtig, hier zu sein, im Garten zu sitzen und Bowle zu trinken (Punch-P. hat uns wieder mit etwas besonders Leckerem versorgt), frisch gebackenes Brot zum Feta-Dip zu mümpeln und leckeren veganen Nudelsalat in Riesenportionen auf den Teller zu laden. Später ums Feuer zu sitzen und zu quatschen, irgendwann die lieben Menschen wieder auf alle verfügbaren Schlafgelegenheiten zu verteilen und am Morgen in einem vollen Haus aufzuwachen.
Es haben sich fantastisch schöne Rituale etabliert mit diesen Besuchen. Doch diesmal hat das Gefühl, dass das alles bald erstmal vorbei sein wird, meine Laune etwas getrübt. Ich freue mich auf Rumänien, überhaupt keine Frage, aber gerade habe ich hier so gut meinen Platz gefunden, dass ich ihn nur ungern verlasse. Andererseits - und das macht meine Gefühlslage etwas ambivalent - ist es eine Flucht nach vorn. Wie auch am Anfang überfordert mich das Haus und meine Lebenssituation immernoch in mancherlei Hinsicht und ich bin froh, das erstmal verlassen zu können,
Meine Erlebnisse beim Arzt oder der Besuch eines Mitglieds des Sportvereins zeigen, dass ich auch hier nicht so richtig hingehöre, auch wenn ich es sicher könnte, wenn ich mir ein bisschen mehr Mühe geben würde - meine Brötchen beim Bäckerauto, welches hier zweimal die Woche hält, holen würde und die Lokalzeitung abonnieren, oder eben für den Sportverein spenden.
Der Typ vom Sportverein kam gestern, ein Mann mittleren Alters in Poloshirt und Shorts, mit einem Aktenordner unterm Arm. Ein geschwätziger Typ, nicht unsympathisch, ein bisschen "flirty", so dass man sich vorstellen kann, wie er die Menschen so umgarnt, dass sie spenden. Nachdem er weg war, hatte ich das Gefühl, der Nachbarschaftsverein könnte ihn geschickt haben, um herauszufinden, wer da jetzt eigentlich in dem Haus wohnt, und was hier vorgeht.
Vielleicht ist es also doch nicht mein Platz hier, obwohl ich es unsäglich genieße, die Gastgeberin mit großem Garten zu sein. Aber egal, wie die Entscheidung ausfällt: Zunächst ist sie vertagt um mindestens ein Jahr.
Da sitz ich also wieder. Die Meute ist abgereist, nach einem epischen Frühstück, hat mich mit einem vollen Bauch, ein paar Essensresten und einem wohligen Gefühl zurückgelaseen. Und es fühlt sich so gut an, so richtig, hier zu sein, im Garten zu sitzen und Bowle zu trinken (Punch-P. hat uns wieder mit etwas besonders Leckerem versorgt), frisch gebackenes Brot zum Feta-Dip zu mümpeln und leckeren veganen Nudelsalat in Riesenportionen auf den Teller zu laden. Später ums Feuer zu sitzen und zu quatschen, irgendwann die lieben Menschen wieder auf alle verfügbaren Schlafgelegenheiten zu verteilen und am Morgen in einem vollen Haus aufzuwachen.
Es haben sich fantastisch schöne Rituale etabliert mit diesen Besuchen. Doch diesmal hat das Gefühl, dass das alles bald erstmal vorbei sein wird, meine Laune etwas getrübt. Ich freue mich auf Rumänien, überhaupt keine Frage, aber gerade habe ich hier so gut meinen Platz gefunden, dass ich ihn nur ungern verlasse. Andererseits - und das macht meine Gefühlslage etwas ambivalent - ist es eine Flucht nach vorn. Wie auch am Anfang überfordert mich das Haus und meine Lebenssituation immernoch in mancherlei Hinsicht und ich bin froh, das erstmal verlassen zu können,
Meine Erlebnisse beim Arzt oder der Besuch eines Mitglieds des Sportvereins zeigen, dass ich auch hier nicht so richtig hingehöre, auch wenn ich es sicher könnte, wenn ich mir ein bisschen mehr Mühe geben würde - meine Brötchen beim Bäckerauto, welches hier zweimal die Woche hält, holen würde und die Lokalzeitung abonnieren, oder eben für den Sportverein spenden.
Der Typ vom Sportverein kam gestern, ein Mann mittleren Alters in Poloshirt und Shorts, mit einem Aktenordner unterm Arm. Ein geschwätziger Typ, nicht unsympathisch, ein bisschen "flirty", so dass man sich vorstellen kann, wie er die Menschen so umgarnt, dass sie spenden. Nachdem er weg war, hatte ich das Gefühl, der Nachbarschaftsverein könnte ihn geschickt haben, um herauszufinden, wer da jetzt eigentlich in dem Haus wohnt, und was hier vorgeht.
Es klingelt, ich eile zur Tür.Irgendwie hat mir die Absurdität dieses Gesprächs vor Augen geführt, dass ich es wohl nie so richtig schaffen werde, mich hier zu integrieren, immer zwischen Ankunft und Aufbruch schwebend. Das Dorfleben und die ländlichen Geflogenheiten sind mir suspekt, vielleicht hat mich das Stadtleben - und dabei lebte ich ja nie in einer Metropole - verdorben, vielleicht habe ich tatsächlich eine Wessi-Mentalität angenommen, vielleicht rede ich tatsächlich seltsam, nämlich nicht hochdeutsch, sondern irgendwie gestelzt und verwende seltsame Begriffe. Bei einem kurzen Gespräch mit den Nachbarn bekomme ich mit, dass wir in komplett unterschiedlichen Welten leben. Für sie bedeutet ein offenes Hoftor eine immense Gefahr, meine größte Sorge ist, wie ich an gute Biolebensmittel komme. Ich liebe es, Marmelade zu machen und Brot zu backen und warum eigentlich nicht eine Ziege in den Garten stellen? Aber dieses romantische Bild vom Landleben deckt sich nicht mit dem realen Leben hier, wo die Leute eben einmal die Woche zum Großeinkauf mit dem Auto zum Supermarkt fahren und ihre Wägen voll mit industriell produzierten Billig-Lebensmitteln laden.
Guten Tag, er wolle nicht stören, nein, sich nur zum Kaffee einladen. Das wäre ein Scherz gewesen.
Ob ich im Gemeindeblatt gelesen hätte, dass sie für den Sportverein sammeln. Nein? Hier sei nochmal der Artikel. Aber den Herrn Fuchs (Name geändert) kenne ich doch vielleicht? Ich bin noch nicht lange hier. Achso.
Man sammle für die Nachwuchsförderung. Er wisse ja nicht, wie das sei mit Kindern im Haus. Nein. Fast hätte er gesagt, was nicht ist, kann ja noch werden, hehe. Tapferes Lächeln. Das Sammeln funktioniere so, man bekomme Prämienpunkte für abgeschlossene Zeitschriftenabonnements und dann gäbe es einen Satz Trikots für die Kindermannschaft. Es tut mir leid, ich bin nicht mehr lange hier. Er gibt sich zufrieden und geht wieder.
Vielleicht ist es also doch nicht mein Platz hier, obwohl ich es unsäglich genieße, die Gastgeberin mit großem Garten zu sein. Aber egal, wie die Entscheidung ausfällt: Zunächst ist sie vertagt um mindestens ein Jahr.
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