Am Montagmorgen habe ich mich früh um sechs aus den Federn gequält, um halb acht in den Zug Richtung Stuttgart zu steigen. Dort hatte ich um 16.00 Uhr ein Bewerbungsgesrpäch und bei einer Entfernung von 500km wollte ich lieber sicher gehen, rechtzeitig zu kommen. Zum Glück hatte ich schon den enormen Vorteil, bei einem Freund übernachten zu können und so schon mal in Leipzig zu sein und nicht mit dem Linienbus erstmal zum Kleinstadtbahnhof fahren zu müssen.
Ich musste in Fulda umsteigen - da kamen gleich mal ein paar Erinnerungen hoch. Ich habe dort meinen Bachelor gemacht und war sehr oft an diesem Bahnhof um nach Hause zu fahren oder herumzureisen. Aber viel Zeit für Nostalgie blieb nicht, ich konnte nichtmal schauen, ob es den Bäcker mit Café und McDonalds im hässlichen Centhof gegenüber vom Bahnhof noch gab. In Stuttgart deponierte ich dann meinen Rucksack in einem Bahnhofsschließfach und machte mich auf, ein bisschen die Innenstadt zu erkunden. Allzu beeindruckt war ich nicht. Ob jetzt die Stadt durch Stuttgart 21 schöner oder hässlicher wird, wage ich auch nicht zu beurteilen, aber gerade der Weg vom Bahnhof zur Königsstraße glänzt jetzt nicht durch besonderen Liebreiz.
Ich fand mich recht schnell am Charlottenplatz wieder, wo das Vorstellungsgespräch denn auch stattfinden sollte. Aber ich hatte noch ewig Zeit und so suchte ich nach Zerstreuung und etwas zu essen. Dönerimbisse sind nicht so breit gesät in Stuttgart, irgend einen interessanten Fast Food Laden mit Sandwiches oder Bagels oder so etwas in der Art sah ich auch nirgends, und so wurde es schließlich ein Falafel bei einem Dönerverkäufer in einer Seitengasse. Naja, ich hätte schon noch ein bisschen suchen sollen, um irgendetwas besseres zu finden. Außerdem bin ich zu der Stadtbahnstation Weinsteige gefahren, um einen kurzen Blick auf die Stadt von oben und die Weingärten zu werfen, wegen des trüben Wetters war das aber auch weit weniger beeindruckend als ich es mir vorgestellt hatte.
Bei dem Gespräch traf ich witzigerweise eine Mitstudentin aus Regensburg. Ich wusste nicht, dass sie auch kommen würde und es war absoluter Zufall. Es war übrigens das gleiche Mädchen, dass ich schon abends in der Kneipe in Budapest getroffen hatte - ebenfalls zufällig. Wir setzten uns nach dem Gespräch noch in ein Café, wo witzigerweise die ganze Belegschaft Rumänen waren - wir hatten uns als Kulturmanager für Rumänien beworben - und sie fuhr dann wieder nach Hause, während ich nach Esslingen fahren wollte, wo ich noch eine Nacht bei einem Couchsurfer schlafen wollte. Da man nie so genau sagen kann, wie lange so ein Gespräch dauert, hatte ich es nicht darauf angelegt, noch am Abend einen Zug zu nehmen. Und es war eine gute Entscheidung. Mein Couchsurfer hatte für mich gekocht, als ich kam, sein Mitbewohner war auch da und aß mit uns und nachher unterhielten wir uns noch lange über Leben in Gemeinschaften und überhaupt Lebensentwürfe an sich. Es war super interessant und ich erhielt eine Menge Input, den ich jetzt erstmal verarbeiten muss. Inspirierend, auf jeden Fall. Ich freue mich schon darauf, ihn vielleicht wiederzutreffen, wenn er im Juni nach Leipzig kommt.
Ich hatte schon auf dem Weg zu ihm gemerkt, dass die Innenstadt von Esslingen sehr schön war und schaute mir das ganze noch einmal am nächsten Morgen an. In Esslingen sind viele gut erhaltene Fachwerkhäuser, ein bisschen mittalterlichen Charme hat die Stadt auch, nicht zuletzt durch die Burg über den Weingärten. Als ich die lange Treppe zur Aussichtsplattform hochstieg, kam ich vorbei an vielen kleinen Gärten mit blühenden Obstbäumen und hoffte sehr darauf, dass die Apfelbäume in meinem Garten auch bald blühen würden.
Ich würde jedem, der Stuttgart besucht, unbedingt einen Abstecher nach Esslingen nahe legen. Die Stadt ist viel besser erhalten und viel schöner als Stuttgart. Klar gibt es kein Schloss und keine monumentalen Plätze, aber dafür hat die Stadt mit ihren winzigen Häuschen und ihren Brücken viel mehr Charme als die Großstadt. Zudem ist Esslingen nur etwa 15min mit dem Zug entfernt. Also, ein Abstecher, der sich vollkommen lohnt.
Ich begab mich dann dennoch wieder nach Stuttgart, weil ich ja noch ein wenig Zeit totzuschlagen hatte, bis mein Zug fuhr und ich mir dachte, dass ich vielleicht ein bisschen durch die Geschäfte schlendern könnte oder so. Und obwohl die Sonne schien an diesem Tag und ich auch den Schlossgarten entdeckte (und die Stuttgart 21 Baustelle), fand ich die Stadt immernoch nicht besonders einladend. Aber das ist natürlich ein persönlicher Eindruck.
Obwohl die Fahrt also anstrengend war und mir zudem mitten in der Prüfungsvorbereitung zwei Tage nahm, war es dennoch eine positive Erfahrung, denn ich habe von dem Couchsurfer in Esslingen mal wieder so viele positive Impulse zum Nachdenken bekommen, dass ich es als Bereicherung empfand, dort zu übernachten. Ich rechne nicht damit, dass ich den Job bekomme, aber das ist auch gar nicht so schlimm - obwohl ich ihn unbedingt haben wollte - denn es gibt noch eine Menge anderer Dinge, die ich tun kann.
Ich musste in Fulda umsteigen - da kamen gleich mal ein paar Erinnerungen hoch. Ich habe dort meinen Bachelor gemacht und war sehr oft an diesem Bahnhof um nach Hause zu fahren oder herumzureisen. Aber viel Zeit für Nostalgie blieb nicht, ich konnte nichtmal schauen, ob es den Bäcker mit Café und McDonalds im hässlichen Centhof gegenüber vom Bahnhof noch gab. In Stuttgart deponierte ich dann meinen Rucksack in einem Bahnhofsschließfach und machte mich auf, ein bisschen die Innenstadt zu erkunden. Allzu beeindruckt war ich nicht. Ob jetzt die Stadt durch Stuttgart 21 schöner oder hässlicher wird, wage ich auch nicht zu beurteilen, aber gerade der Weg vom Bahnhof zur Königsstraße glänzt jetzt nicht durch besonderen Liebreiz.
Ich fand mich recht schnell am Charlottenplatz wieder, wo das Vorstellungsgespräch denn auch stattfinden sollte. Aber ich hatte noch ewig Zeit und so suchte ich nach Zerstreuung und etwas zu essen. Dönerimbisse sind nicht so breit gesät in Stuttgart, irgend einen interessanten Fast Food Laden mit Sandwiches oder Bagels oder so etwas in der Art sah ich auch nirgends, und so wurde es schließlich ein Falafel bei einem Dönerverkäufer in einer Seitengasse. Naja, ich hätte schon noch ein bisschen suchen sollen, um irgendetwas besseres zu finden. Außerdem bin ich zu der Stadtbahnstation Weinsteige gefahren, um einen kurzen Blick auf die Stadt von oben und die Weingärten zu werfen, wegen des trüben Wetters war das aber auch weit weniger beeindruckend als ich es mir vorgestellt hatte.
Bei dem Gespräch traf ich witzigerweise eine Mitstudentin aus Regensburg. Ich wusste nicht, dass sie auch kommen würde und es war absoluter Zufall. Es war übrigens das gleiche Mädchen, dass ich schon abends in der Kneipe in Budapest getroffen hatte - ebenfalls zufällig. Wir setzten uns nach dem Gespräch noch in ein Café, wo witzigerweise die ganze Belegschaft Rumänen waren - wir hatten uns als Kulturmanager für Rumänien beworben - und sie fuhr dann wieder nach Hause, während ich nach Esslingen fahren wollte, wo ich noch eine Nacht bei einem Couchsurfer schlafen wollte. Da man nie so genau sagen kann, wie lange so ein Gespräch dauert, hatte ich es nicht darauf angelegt, noch am Abend einen Zug zu nehmen. Und es war eine gute Entscheidung. Mein Couchsurfer hatte für mich gekocht, als ich kam, sein Mitbewohner war auch da und aß mit uns und nachher unterhielten wir uns noch lange über Leben in Gemeinschaften und überhaupt Lebensentwürfe an sich. Es war super interessant und ich erhielt eine Menge Input, den ich jetzt erstmal verarbeiten muss. Inspirierend, auf jeden Fall. Ich freue mich schon darauf, ihn vielleicht wiederzutreffen, wenn er im Juni nach Leipzig kommt.
Ich hatte schon auf dem Weg zu ihm gemerkt, dass die Innenstadt von Esslingen sehr schön war und schaute mir das ganze noch einmal am nächsten Morgen an. In Esslingen sind viele gut erhaltene Fachwerkhäuser, ein bisschen mittalterlichen Charme hat die Stadt auch, nicht zuletzt durch die Burg über den Weingärten. Als ich die lange Treppe zur Aussichtsplattform hochstieg, kam ich vorbei an vielen kleinen Gärten mit blühenden Obstbäumen und hoffte sehr darauf, dass die Apfelbäume in meinem Garten auch bald blühen würden.
Ich würde jedem, der Stuttgart besucht, unbedingt einen Abstecher nach Esslingen nahe legen. Die Stadt ist viel besser erhalten und viel schöner als Stuttgart. Klar gibt es kein Schloss und keine monumentalen Plätze, aber dafür hat die Stadt mit ihren winzigen Häuschen und ihren Brücken viel mehr Charme als die Großstadt. Zudem ist Esslingen nur etwa 15min mit dem Zug entfernt. Also, ein Abstecher, der sich vollkommen lohnt.
Ich begab mich dann dennoch wieder nach Stuttgart, weil ich ja noch ein wenig Zeit totzuschlagen hatte, bis mein Zug fuhr und ich mir dachte, dass ich vielleicht ein bisschen durch die Geschäfte schlendern könnte oder so. Und obwohl die Sonne schien an diesem Tag und ich auch den Schlossgarten entdeckte (und die Stuttgart 21 Baustelle), fand ich die Stadt immernoch nicht besonders einladend. Aber das ist natürlich ein persönlicher Eindruck.
Obwohl die Fahrt also anstrengend war und mir zudem mitten in der Prüfungsvorbereitung zwei Tage nahm, war es dennoch eine positive Erfahrung, denn ich habe von dem Couchsurfer in Esslingen mal wieder so viele positive Impulse zum Nachdenken bekommen, dass ich es als Bereicherung empfand, dort zu übernachten. Ich rechne nicht damit, dass ich den Job bekomme, aber das ist auch gar nicht so schlimm - obwohl ich ihn unbedingt haben wollte - denn es gibt noch eine Menge anderer Dinge, die ich tun kann.
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