Ordnung und Einfachheit
Ich hatte übersichtliche 1,5 Zimmer, die vielleicht auch nicht immer ordentlich waren, aber schnell aufzuräumen. Der Weg zum Supermarkt, der Weg zur Uni, alles einfach und vertraut. Und abends mit Freunden treffen bedeutete, sich aufs Rad schwingen und in zehn, vielleicht zwanzig Minuten da sein. So einfach ist es jetzt nicht mehr. Zwanzig Minuten bräuchte ich mit dem Rad zum Bahnhof. Zudem überfordern mich die große Zahl an Zimmer und die große Zahl an Kisten, mit Sachen, die ich sortieren müsste.
Der Biosupermarkt um die Ecke
Ich muss erst herausfinden, wo es gute Lebensmittel gibt, wo ich Sojagurt bekomme oder Honig vom hiesigen Imker, ebenso Äpfel von der lokalen Obstwiese, ungespritzt und von einem alten Bauernehepaar verkauft. Ich hatte einen Natursupermarkt auf dem Uninachhauseweg, einen Drogeriemarkt mit ausgezeichnetem Biosortiment keine zehn Radminuten entfertn... Hier muss ich mich daran gewöhnen, planvoll einzukaufen, weil nichts in der unmittelbaren Nähe ist. Auch kein Bäcker vor der Haustür, wo es frische Brezen gibt. Ob es die hier überhaupt gibt?
Sport
Ich hätte nie nie nie gedacht, dass ich das jemals sage, aber ich vermisse sportliche Betätigung. Es war so schön, aus der Haustür zu treten, fünfzig Meter zu laufen und die beste Joggingstrecke, die ich mir vorstellen konnte, vor der Nase zu haben. Auch für Inlineskates geeignet, im Übrigen. Hier muss ich mir nun neue Beschäftigungen suchen. Irgendwie erscheint mir Fitnesscenter wenig verlockend - zumal ich hier auf dem Land bin, hier sollte das doch noch weniger notwendig sein als in der Stadt? Aber direkt vor der Haustür kann ich eben nicht losjoggen, ich würde mir zu komisch vorkommen in meiner unattraktiven Laufhose durch die Siedlung zu rennen. Heute habe ich erstmal eine vierzig Kilometer Radtour gemacht und es tat gut. Vielleicht schaue ich mir das Fitnesscenter mal an, da wäre ja immerhin dann auch eine Sauna dabei, oder ich mach einfach häufiger einen Rad- oder Skateausflug. Die Schwimmhalle in der Kleinstadt sollte ich auch mal auschecken. Irgendwie ist es mir nur zu paradox, mit dem Auto zum Sport zu fahren. Das möchte ich nicht. Das Auto will ich eh so weit wie möglich vermeiden, dann sollte ich durchs Radfahren auch fit bleiben.
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