Hier der erste Beitrag zu meiner Balkantour Ende Juni bis Anfang Juli. Ich verlasse Cluj...
Meine letzten Tage in Cluj waren natürlich etwas stressig und auch ein bisschen traurig. Die Stadt werde ich wiedersehen, da bin ich mir sehr sicher, aber einige von den Leuten wohl nicht. Das ist bei einigen sehr schade. Außerdem wurde ich pünktlich das Wochenende vor meiner geplanten Abreise ans Meer richtig krank. Husten, Schnupfen, Heiserkeit und zwar Schnupfen von der Sorte, bei der man das Gefühl hat, Nase und Ohren sind komplett verstopft und Halsweh, so stark, dass ich jedes Schlucken möglichst vermied.
Aber dann war ja am Montagabend Goran Bregovic in Cluj und ich redete seit Wochen davon, dass ich hinwollte, ja hinmusste. Ich hatte auch erfolgreich das halbe Wohnheim mobilisiert, nur ich selber war noch einen Tag so schlapp, dass ich mich fragte, ob ich schaffen würde.
Ich hatte am Montag einen amerikanischen Couchsurfer bei mir zu Gast, dem ich kurzerhand auch eine Karte gekauft hatte und der sich darauf freute, mitzukommen. Er sah leider nicht viel von Cluj, aber vielleicht kommt er ja mal wieder. Wenn man nur ein paar Wochen für ganz Europa hat, ist es immer etwas schwierig sich irgendwo länger aufzuhalten und er wollte lieber noch Maramures sehen, was ich auch verstehen kann.
Das Konzert begann recht lahm. Am Einlass war ein Riesengedränge und als wir drin waren und uns mit Bier ausgestattet hatten, spielte dann schon so etwas wie eine Vorband in der Halle. Irgendeine rumänische Gypsy-Band, meines Erachtens nicht besonders gut. Zum Schluss spielten sie eine altbekannte Bregovic-Melodie (der diese ja auch nur aus altem balkanischen Liedgut zusammengeklaut hatte) und verscwanden glücklicherweise. Denn dann kam der Maestro höchstselbst mit seiner Wedding & Funeral Band. Und was dann begann, war der Wahnsinn. Er stieg gleich temporeich mit "Gas" ein, spielte dann aber auch viele langsame Sachen, viele tanzbare Sachen, er machte einfach Stimmung. Die Ladies neben mir tanzten wunderbar, so dass es eine Freude war, ihnen zuzuschauen. Erwähnte ich eigentlich schon, dass in der Halle etwa 35° C herrschten? Ich tanzte auch sehr viel und am Ende waren wir alle ziemlich durchgeschwitzt, hatten hochrote Köpfe und die Haare klebten uns schweißnass im Gesicht. Es war großartig. In der Zugabe kam noch der Klassiker "Bella Ciao" - wie ich dieses Lied liebe - und irgendwann strömten wir alle verschwitzt und erschöpft (bis auf unsere österreichische Kollegin, die gern noch ein paar Stunden weitergemacht hätte) aus dem Gebäude, ich für meinen Teil mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht, wie die meisten anderen wohl auch. Ich habe so etwas in Cluj zuvor nicht erlebt und es war der perfekte Abschluss eines eindrucksvollen und erlebnisreichen Semesters. Danach konnte ich Cluj getrost verlassen, mit einem Lächeln um die Mundwinkel, mit einem wehmütigen und einem strahlenden Auge, mit ganz viel Energie und einer seltsamen Mischung aus Fern- und Heimweh. Wenn der Weg das Ziel ist und das Zuhause im Unterwegssein liegt, ist es wohl nur natürlich, dass man sich immer nach einem Ort der Geborgenheit sehnt und im gleichen Moment zurück und weiter möchte.
So in etwa fühlte ich mich, als ich zwei Tage später, nachdem ich mich noch einmal von allen verabschiedet hatte, die noch so da waren, in den Zug stieg, der mich quer durch Rumänien an die Küste bringen sollte, nach Constanta. Ich war anfangs allein im Abteil und sah aus dem offenen Fenster auf die vorbeirauschende Stadt. Bis bald, Cluj, ich werde mal wieder kommen.
Meine letzten Tage in Cluj waren natürlich etwas stressig und auch ein bisschen traurig. Die Stadt werde ich wiedersehen, da bin ich mir sehr sicher, aber einige von den Leuten wohl nicht. Das ist bei einigen sehr schade. Außerdem wurde ich pünktlich das Wochenende vor meiner geplanten Abreise ans Meer richtig krank. Husten, Schnupfen, Heiserkeit und zwar Schnupfen von der Sorte, bei der man das Gefühl hat, Nase und Ohren sind komplett verstopft und Halsweh, so stark, dass ich jedes Schlucken möglichst vermied.
Aber dann war ja am Montagabend Goran Bregovic in Cluj und ich redete seit Wochen davon, dass ich hinwollte, ja hinmusste. Ich hatte auch erfolgreich das halbe Wohnheim mobilisiert, nur ich selber war noch einen Tag so schlapp, dass ich mich fragte, ob ich schaffen würde.
Ich hatte am Montag einen amerikanischen Couchsurfer bei mir zu Gast, dem ich kurzerhand auch eine Karte gekauft hatte und der sich darauf freute, mitzukommen. Er sah leider nicht viel von Cluj, aber vielleicht kommt er ja mal wieder. Wenn man nur ein paar Wochen für ganz Europa hat, ist es immer etwas schwierig sich irgendwo länger aufzuhalten und er wollte lieber noch Maramures sehen, was ich auch verstehen kann.
Das Konzert begann recht lahm. Am Einlass war ein Riesengedränge und als wir drin waren und uns mit Bier ausgestattet hatten, spielte dann schon so etwas wie eine Vorband in der Halle. Irgendeine rumänische Gypsy-Band, meines Erachtens nicht besonders gut. Zum Schluss spielten sie eine altbekannte Bregovic-Melodie (der diese ja auch nur aus altem balkanischen Liedgut zusammengeklaut hatte) und verscwanden glücklicherweise. Denn dann kam der Maestro höchstselbst mit seiner Wedding & Funeral Band. Und was dann begann, war der Wahnsinn. Er stieg gleich temporeich mit "Gas" ein, spielte dann aber auch viele langsame Sachen, viele tanzbare Sachen, er machte einfach Stimmung. Die Ladies neben mir tanzten wunderbar, so dass es eine Freude war, ihnen zuzuschauen. Erwähnte ich eigentlich schon, dass in der Halle etwa 35° C herrschten? Ich tanzte auch sehr viel und am Ende waren wir alle ziemlich durchgeschwitzt, hatten hochrote Köpfe und die Haare klebten uns schweißnass im Gesicht. Es war großartig. In der Zugabe kam noch der Klassiker "Bella Ciao" - wie ich dieses Lied liebe - und irgendwann strömten wir alle verschwitzt und erschöpft (bis auf unsere österreichische Kollegin, die gern noch ein paar Stunden weitergemacht hätte) aus dem Gebäude, ich für meinen Teil mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht, wie die meisten anderen wohl auch. Ich habe so etwas in Cluj zuvor nicht erlebt und es war der perfekte Abschluss eines eindrucksvollen und erlebnisreichen Semesters. Danach konnte ich Cluj getrost verlassen, mit einem Lächeln um die Mundwinkel, mit einem wehmütigen und einem strahlenden Auge, mit ganz viel Energie und einer seltsamen Mischung aus Fern- und Heimweh. Wenn der Weg das Ziel ist und das Zuhause im Unterwegssein liegt, ist es wohl nur natürlich, dass man sich immer nach einem Ort der Geborgenheit sehnt und im gleichen Moment zurück und weiter möchte.
So in etwa fühlte ich mich, als ich zwei Tage später, nachdem ich mich noch einmal von allen verabschiedet hatte, die noch so da waren, in den Zug stieg, der mich quer durch Rumänien an die Küste bringen sollte, nach Constanta. Ich war anfangs allein im Abteil und sah aus dem offenen Fenster auf die vorbeirauschende Stadt. Bis bald, Cluj, ich werde mal wieder kommen.
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