Samstag, 29. Juni 2013

Auf zu neuen Abenteuern! Timisoara ab September 2013

Die Freude ist groß, ich habe einen Jobangebot. Ich habe noch nicht mal ein Abschlusszeugnis in der Hand, aber eine potenzielle Arbeitsstelle. Was heißt potenziell - eigentlich habe ich mich längst dafür entschieden. 

Also mal wieder auf nach Rumänien. An sich weder überraschend, noch neu, aber für mich doch etwas Unbekanntes: Nicht Bukarest, nicht Siebenbürgen, der Banat wird diesmal unsicher gemacht, genauer gesagt die Hauptstadt der Region Timisoara. Es ist die zweitgrößte Stadt in Rumänien und ich war bisher einen halben Tag da und zwar nur auf der Zwischenreise zwischen meinen Sehnsuchtsorten Cluj und Belgrad. Aber sie ist groß, sie hat eine große Uni, ein schmuckes Stadtzentrum und sicher eine Menge zu entdecken.

Da war ich mit den Erasmus-Jungs unterwegs in Timisoara.
Ich bin immer noch etwas platt, nicht nur von meiner Fahrt zum Bewerbungsgespräch am Freitag - ich war fast 24 Stunden wach, da ich um drei Uhr aufgestanden bin, um um halb fünf im Zug zu sitzen und um zwei nach einem kurzen Besuch im Ilses Erika in Leipzig in Connewitz in das Bett meiner lieben Gastgeberin gesunken bin - sondern auch, weil ich, wenn ich überfordert bin, oft in eine Art Schockstarre verfalle. Die gilt es zu überwinden, denn ich habe eine Menge zu organisieren in den nächsten Wochen. Und eigentlich will ich ja auch noch drei Wochen nach Belgrad für einen Sprachkurs. Ayayayayay.

Temeschwarer - Die Geschichte geht noch weiter...


Dennoch, die Vorfreude überwiegt. Ich habe den Job, den ich wollte. Was mit Projektarbeit, was in einer internationalen Organisation, was in Südosteuropa und auch noch etwas Spannendes und Anspruchsvolles - wobei ich bisher nicht so genau weiß, was genau meine Aufgaben sein werden.
Ich stelle mich jedenfalls der Herausforderung und freue mich, bald wieder auf dem Balkan rumzugurken - und natürlich hier davon zu berichten!






 

Montag, 24. Juni 2013

Linktipps: Platz da! - Textilien los werden

Ich habe in den letzten zwei Tagen eine Unmenge Müll produziert. Die Sachen, die meine Freunde zusammengetragen haben, lassen sich nicht wiederverwerten oder nur zu einem ganz kleinen Bruchteil, weil sie meist alt und gammelig sind. Aber wenn ich sonst ausmiste, versuche ich es auch manchmal über ebay, aber das ist zeitraubend und nervig. Es gibt aber inzwischen auch Möglichkeiten, Textilien übers Internet loszuwerden, und die möchte ich hier mal vorstellen.

textil-ankauf.com
Wenn ich den alten Kleiderschrank meiner Oma ausmiste, ist da ganz viel dabei, was kein Mensch mehr trägt. Natürlich könnte ich es auch in die Kleiderspende geben und das wäre wohl sehr viel edler von mir (und manche Sachen gebe ich auch immer noch in die Kleiderspende), aber hier kriegt man immerhin noch ein wenig Geld dafür, was gerade, wenn man ein großes Haus zu entrümpeln und renovieren hat, nicht zu verachten ist.
Das Ganze funktioniert allerdings nur bei großen Mengen - es sollten schon so mindesten 40-50 Kleidungsstücke sein - denn angekauft wird nach einem Punkte- und Gewichtssystem. Ab 13kg ist der Versand kostenlos, ab 100 Punkten wird angekauft. Dabei ist eine Bluse z.B. nur einen Punkt wert, aber ein Damenkleid acht Punkte. Eine weitere Schwierigkeit besteht dann darin, einen Karton zu finden, der groß genug ist. Ich hatte immer ungefähr ein 100-150 Punkte und habe dafür zwischen 9 und 13 Euro bekommen - also nicht sooo viel. Eine positive Sache ist noch, dass die Klamotten angeblich nur in Europa angeboten werden, so dass einheimische Märkte in Entwicklungsländern nicht zerstört werden. Ich bin gespannt, wann ich dem ersten Kleidungsstück in einem Second-Hand-Laden in Rumänien wiederbegegne.

kleiderkreisel.de
Sachen, die noch in Mode sind oder Hipstern gefallen könnten, biete ich auf Kleiderkreisel an. Ist zwar auch etwas aufwendiger und manchmal ein wenig nervig, weil es hauptsächlich ums Tauschen geht und dann Tauschanfragen von Mädels mit Kleidergröße 34 oder einer Auswahl an Lipgloss und Nagellack in ihrem Katalog kommen, aber manchmal funkioniert es doch.

www.tierhilfe-hoffnung.com
 Decken udn Bettwäsche schicke ich an die Sammelstelle der Tierhilfe, die es dann an ein riesiges Tierheim in Rumänien weiterleitet. Ich habe zwar erst ein Paket gemacht, bekomme aber regelmäßig die Vereinszeitschrift und muss mich zusammenreißen, keinen Wuffel zu adoptieren.
Eine Liste, was benötigt wird, findet sich hier: Liste als pdf.



Eine gute Möglichkeit ist wie gesagt auch die Kleiderspende, gerade bei kleineren Mengen. Wer dem Kleidercontainersystem nicht traut, kann im Übrigen auch direkt bei den Kleiderkammern spenden, die von Obdachlosenorganisatioen, der Diakonie, Caritas oder dem Roten Kreuz betrieben werden.

Das globale Müllproblem vor meiner Haustür

Ich bin ja ein ganz schöner Öko. Ich trenne fein säuberlich meinen Müll, werfe alle biologisch abbaubaren Abfälle auf den Kompost, bringe brav meine Elektrogeräte zum Wertstoffhof und versuche eigentlich, lieber wiederzuverwenden als wegzuwerfen. Seit gestern ist kein Platz mehr in meiner Garage, weil diese wirklich bis auf den letzten Kubikmeter mit Müll gefüllt ist. Schrott, Spermüll, Lumpen - sogar alte geteerte Dachpappe und 10 volle Packungen Spee findet sich in der aufgeschichteten Masse. Fünf ganz wunderbare Menschen haben einen Abstellraum, zwei Schränke und zwei Schuppen entrümpelt, während ich hin und her sprang und versuchte, sie daran zu hindern, komplett alles wegzuwerfen und mal hier und da mit anpackte.


Ich bin immer noch irgendwie - ich weiß, das klingt kitschig - ergriffen von soviel Hilfsbereitschaft und Aktionismus. Ich kann Euch nicht genug danken. Übrigens geht an jeden Helfer (bzw. Helferhaushalt) noch eins von denen:



Ich lese gerade soviel über Nachhaltigkeit, Müllvermeidung, Ökologie, dass es mich schmerzt, jetzt einen Container bestellen zu müssen und alles wegzuwerfen. Vielleicht finde ich noch Abnehmer für einzelne Dinge, wie den Gasherd, den Gasgrill oder die Uraltradios. Und dann habe ich ja auch hier getrennt, so dass die alten Elektrogerät wieder zerlegt werden können und Metall, Glas und Plastik recycled.
Aber dennoch ist es ein gutes Gefühl, wieder treten zu können und Platz zu haben, um den Grill, die Fahrradtaschen oder andere Dinge, die man nicht täglich braucht, lagern zu können. Außerdem ist es ein Anfang und ich gehe nun viel motivierter an die anderen Aufgaben. Und um meine Umweltbilanz etwas aufzubessern, stelle ich gleich mal eine neue Linksammlung zusammen, die sich um das Thema Recycling dreht.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Mühsam wurschtelt sich das Eichhörnchen durch...

Ich hatte mich ja gefragt, wie ich zu ein wenig Bewegung kommen kann, hier, wo ich als Joggerin angeschaut werde, als sollte ich vielleicht mal checken lassen, ob bei mir im Kopf alles in Ordnung ist. Inzwischen hätte ich immer noch gern ein bisschen mehr Bewegung, aber so dramatisch sehe ich das Ganze nicht mehr.
Zunächst ist mein Trampolin endlich aufgebaut und wenn ich Lust habe, kann ich einfach ein paar Minuten hüpfen. Das bringt den Kreislauf ganz schön in Schwung. Dann hat es sich eingependelt, dass ich versuche, so wenig wie möglich das Auto zu nehmen und viel mit dem Rad unterwegs bin. Ich tracke die längeren Wege mit meinem GPS-Handy. Im April und Mai war ich so etwa 100km unterwegs (dabei messe ich aber nicht jeden kleinen Abschnitt, also war es real ein bisschen mehr), im Juni sind es nun schon 62km und der Monat ist noch nicht mal zur Hälfte rum. Ich würde gern auf mindestens 150km kommen und mich kontinuierlich steigern. Ich habe mir aus der Bibliothek zwei Bücher mit Radtouren in der Umgebung geholt und werde da wohl mal so das eine oder andere abfahren.
Zudem brauche ich kein Fitnessstudio und keine teure Sportausrüstung, wenn ich einen Rasenmäher und eine Heckenschere, zugegeben immerhin elektrisch, aber dafür sauschwer, rumstehen habe. Gestern habe ich erstmal eine Stunde Rasen gemäht, heute habe ich nach nur wenigen Minuten das Heckeschneiden aufgegeben, weil mir fast der Arm abfiel. Ich habe aber so drei oder vier Metern Hecke einen punkigen neuen Schnitt verpasst - nicht besonders schön und ebenmäßig, aber ausreichend.
Allein wohnen bedeutet auch, dass ich alles, was ich mir anschaffe, auch allein durch die Gegend wuchten muss. Das Trampolin glücklicherweise nicht, das waren zwei Pakete mit über zwanzig Kilo. Aber gestern habe ich erstmal meine alten Sprungfederroste durch Lattenroste ausgetauscht und kam schon leicht ins Keuchen, als ich zweimal einige sperrige Kilo treppauf und treppab schleppen musste. Nächste Woche müsste dann die Matratze kommen, das wird auch noch mal ein Spaß. Ich habe erstmal eine zum Probeliegen bestellt, die dann bei Nichtgefallen ins Gästebett wandert und bei Gefallen für die leere Betthälfte neben mir nachbestellt wird.

Es gibt also viel zu tun, so viel, dass mich manchmal ein wenig das Gefühl überkommt, dass ich das nie schaffen werde. Aber was kann ich tun - Schritt für Schritt wird es schon irgendwie werden. Und die ersten Erbeeren röten sich merklich zwischen all dem Unkraut drum herum - das entschädigt dann doch ein bisschen für die ganze Arbeit, die mit einem eigenen Garten verbunden ist.