Donnerstag, 22. August 2013

Timisoara, wir könnten Freunde werden...

Ich habe drei arbeitssame Wochen in Timisoara verbracht, war dabei viel auf Achse und hatte deshalb wenig Zeit zum Stadt erkunden und Bloggen. Das will ich jetzt nachholen.



Das Projekt, dass ich mit drei anderen Deutschen und fünf rumänischen Schülern des deutschen Gymnasiums in Timisoara durchgeführt habe, lief sehr gut. Meine Kollegen waren super nett und haben mich unheimlich freundlich aufgenommen, obwohl ich als letzte zum Team stieß und sie schon jahrelang befreundet sind. Ich denke, dass wir uns noch ganz oft sehen werden und das Projekt geht ja auch noch ein bisschen weiter. Die Schüler waren unglaublich wissbegierig, motiviert und engagiert. Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit ihnen zu arbeiten. Auch wenn ich zum Teil hart an der Belastungsgrenze war, hat es sich voll gelohnt.


Die Projektwoche haben wir mit einer Abschlusspräsentation beendet, bei der wir einen in drei Tagen aus zehn Stunden Material zusammengebastelten Kurzfilm gezeigt haben. Als Veranstaltungsort haben wir die Teestube über einer Buchhandlung  genutzt, die Platz für ewa 30 bis 40 Leute bot. Wir waren skeptisch, was die Besucherzahl anging, aber ebensoviel ergaben unsere Schätzungen. Wir und unsere Teilnehmer hatten im Freundes- und Bekanntenkreis die Werbetrommel gerührt und so war schließlich alles bis auf den letzten Platz besetzt und einige wenige mussten sogar stehen. Die Gästeschar war bunt gemischt aus Wissenschaftlern von der Uni, Nonnen vom Hospiz, in denen meine Kollegen Freiwilligendienst gemacht hatten, Freunde, Geschwister und Eltern der Teilnehmer und Vertreter unserer Partnerorganisationen des Projektes. Ein voller Erfolg also, auch wenn bei der Präsentation noch einiges schief ging, was sicher nicht zuletzt unserem Schlafmangel in den letzten Tagen geschuldet war.



Für mich war die Zeit in Timisoara ja auch als Vorbereitung auf meinen längeren Aufenthalt ab September gedacht. Ich wollte die Stadt kennenlernen und Wohnung suchen, Tipps für schöne Cafés und Kneipen erhalten und ein bisschen Athmosphäre schnuppern. Im Endeffekt wurde aus den meisten dieser Vorhaben nichts. Einen groben Überblick über die Stadt habe ich jetzt, ein paar Sandwichläden habe ich auch kennengelernt, aber ansonsten blieb wenig Zeit zum Erkunden. Die Wohnung suchte ich mir überstürzt in den letzten drei Tagen meines Aufenthalts - bloß gut, dass so etwas in Rumänien funktioniert. Meine Kollegen und den Sender habe ich auch kurz besucht, aber zum wirklichen Kennenlernen war auch keine Zeit. Ich bin also weiter gespannt, wie alles wird, wenn ich erst dort lebe. 

8. Stock, 2 ZKB :)


Dienstag, 13. August 2013

Cluj, ein Super-Kurz-Urlaub

28 Stunden in Cluj, dafür 12 Stunden Zugfahrt in Kauf genommen und trotzdem: Es war richtig gut. Cluj wird immer schöner, an allen Ecken entsteht etwas Neues. Alles wird schicker, beim Biergarten in der Nähe vom Hasdeu-Studentenkomplex wird man jetzt von einer Bedienung platziert.



Mein Sprachtandem-Rumäne und ich, wir sind übereingekommen, das Cluj keine touristisch interessante Stadt ist, denn was gibt es schon zu sehen? Den Piata Unirii mit dem ungarischen König und der Kirche, die Gässchen um das Geburtshaus des ungarischen Königs, das Boulevard Richtung orthodoxe Kirche und die Zwillingshäuser am Piata Unirii. Cluj ist nicht herausragend schön.
Aber, und das war die unvermeidliche Schlussfolgerung, es wächst einem ans Herz, wenn man da wohnt.

Zwei Tage Biergarten, entspannen, Schlaf nachholen, Eis essen - Danke, Cluj!

Freitag, 9. August 2013

Timisoara hier und jetzt

Nur eine kurze Meldung: Ich kann mir durchaus vorstellen, hier einige Zeit zu leben.


Was habe ich gemacht? Ganz viel gefilmt. Den jüdischen Friedhof besucht. Die Synagoge in der Innenstadt besucht. Zwei Zeitzeugeninterviews gemacht. Bis spätnachts Programm vorbereitet. Workshops geführt. In einem Dacia aus den frühen 1970er migefahren. Eis gegessen. Sandwiches gegessen. Noch viel mehr gegessen. Schwimmen gegangen. Auf dem Stadtfest vergeblich nach einem Langos-Stand gesucht. Milkshakes gesucht und Projekttage evaluiert. Limonaden getrunken. Wenig geschlafen. Im Archiv gewesen. Leuchten in den Augen gesehen. Mit Historikern gesprochen. Eine großartige Woche gehabt.

Und wieder einer dieser Momente, wo ich fühle, wie ich gerade am richtigen Platz bin. Trotz 41°C, dreckigen Füßen und klebriger Kleidung.